Ein Hexenschuss – medizinisch Lumbago genannt – kann heftige Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Rücken verursachen. Die Ursachen liegen meistens in ungünstigen Bewegungen oder zu langem Sitzen. Mit Kräftigungsübungen für den Rücken und anderen Maßnahmen kann man vorbeugen.
Wie kannst du Hexenschuss vorbeugen?
Spätestens wenn du schon einmal einen Hexenschuss hattest oder dich regelmäßig Rückenschmerzen plagen, solltest du etwas unternehmen. Gestalte dein Leben rückenfreundlicher mit diesen Maßnahmen:
- Bewege dich - aber richtig: Bewegungsmangel ist ein häufiger Verursacher für Rückenprobleme. Wenn das auch bei dir der Fall ist, solltest du dich dringend in Bewegung bringen. Achte aber auf einen sanften Einstieg, wenn du längere Zeit keinen Sport getrieben hast! Geeignet nach einem Hexenschuss sind Übungen, die den Rücken stärken und sanft dehnen. Wenn du schon regelmäßig sportlich aktiv bist, solltest du besonders auf deine Rückenmuskulatur achten. Dehne sie vor und nach dem Training sorgfältig und vermeide Überbelastungen bei deinen Übungen!
- Schone die Wirbelsäule: Bewegungen, die die Wirbelsäule übermäßig belasten, solltest du so weit wie möglich vermeiden. Das bedeutet zum Beispiel, dass du rückenschonendes Heben lernst. Außerdem sollte dein Arbeitsplatz unbedingt rückenfreundlich gestaltet sein, um Verspannungen vorzubeugen.
- Baue Übergewicht ab: Wenn dein Körper mit zu viel Gewicht belastet ist, muss die Muskulatur viel mehr leisten. Das kann zu Verspannungen, Schmerzen und auch Hexenschuss führen. Außerdem erhöht Übergewicht das Risiko für viele weitere Erkrankungen. Deshalb solltest du dein Ernährungs- und Bewegungsverhalten so umstellen, dass du auf Dauer Übergewicht abbaust.
- Reduziere Stress: Auch psychische Faktoren, allen voran Stress, können Rückenprobleme begünstigen. Nimm deshalb deinen Alltag kritisch in den Blick und finde Möglichkeiten, Stress abzubauen!
Wie entsteht ein Hexenschuss?
Bei einem Hexenschuss schießen plötzliche Schmerzen in den unteren Rücken ein, die auch ins Bein ziehen können. Die Betroffenen können sich meist kaum noch bewegen und haben große Beschwerden. Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein, meist sind es eher Kleinigkeiten:
- ungünstige Bewegungen wie eine ungünstige Drehung
- zu langes Sitzen
- zu schweres Heben
- ungewohnte feuchte Kälte oder andere Klimafaktoren
- psychische Aspekte
Zwischen dem Verursachermoment und dem Auftreten der Schmerzen können Tage liegen. Diesen eher kleinen Auslösern liegt aber sehr häufig eine andere Ursache zugrunde: eine geschwächte Rückenmuskulatur durch Bewegungsmangel. Die verkürzten und verkrampfen Muskeln, die verkürzten Sehnen und die gereizten Nerven können dafür sorgen, dass es bei einer ungünstigen Bewegung zu einer Blockade im unteren Rücken kommt. Diese verursacht die Beschwerden, die von den Betroffenen als sehr heftig wahrgenommen werden.
Typische Anzeichen einer Lumbago sind:
- heftiger Schmerz, meist auf einer Rückenseite im unteren Rückenbereich
- der Schmerz wird als ziehend, stechend oder bohrend beschrieben
- Bewegungseinschränkungen durch die Schmerzen
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Behandlung: Was hilft bei Hexenschuss im Rücken?
Die gute Nachricht: In den meisten Fällen verschwindet der Hexenschuss nach ein bis zwei Wochen wieder von selbst, eine spezifische Behandlung ist oft gar nicht nötig. Zum Arzt gehen solltest du, wenn die Schmerzen auch nach zwei bis drei Tagen noch sehr stark sind. Auch dann, wenn die Rückenschmerzen nach dem "Einschießen" noch weiter zunehmen, ist ein Arzt gefragt. Sofort einen Arzt alarmieren solltest du bei diesen Problemen:
- hohes Fieber und Schüttelfrost
- Lähmungserscheinungen in den Beinen
- Taubheitsgefühl im Schritt
- Blasenstörungen wie Inkontinenz oder Urinverhalt
Liegen solche Anzeichen nicht vor und bist du ansonsten gesund, kannst du es zunächst mit diesen Tipps zur Behandlung versuchen:
- Begib dich mehrmals am Tag in die sogenannte Stufenlagerung! Dabei liegst du flach auf dem Rücken. In den Nacken und unter das Kreuz legst du zum Stützen ein zusammengerolltes Handtuch. Die Knie und Unterschenkel liegen auf einem Polster, das etwa einen rechten Winkel ermöglicht. Die Oberschenkel weisen also nach oben und die Unterschenkel in einem rechten Winkel nach vorne. Diese Haltung der Beine verbessert in vielen Fällen die Probleme.
- Bewege dich regelmäßig sanft, zum Beispiel, indem du spazieren gehst! Vermeide langes Sitzen und Stehen!
- Sorge in den Ruhephasen für Wärme an den betroffenen Stellen, zum Beispiel mit einer Wärmflasche!
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