So helfen wir dem Orgasmus auf die Sprünge

Wie komme ich am besten zum Orgasmus? Persönliche Bedürfnisse anzusprechen ist das A(h) und O(h)

Wenn Männer wissen, worauf es ankommt, geht es im Schlafzimmer heiß her. Aber keiner kennt den weiblichen Körper besser als die Frau selbst. Sie weiß, welche erotischen Bilder (in ihrem Kopf) sie in Stimmung bringen und welche Technik die intensivste Erregung verspricht. Da jeder Mensch sehr individuell ist, empfehlen wir, das Thema offen anzusprechen und so den ersten Schritt zu tun, zum Höhepunkt und - wer weiß - vielleicht sogar zum multiplen Orgasmus zu kommen.

Auch bei großer Lust und sexueller Erregung ist der weibliche Orgasmus nicht vorprogrammiert. Dieses Problem kennen Frauen seit Anbeginn der Evolution. Deshalb machen wir uns auf die Suche nach der Ursache. Schon beim Vorspiel zeigen, was gefällt, oder die männliche Hand führen, kann Wirkung zeigen und Zeit sparen. Manche Männer erregt es sogar stark, wenn Frauen wissen, was sie wollen.

Die weiblichen Orgasmen

Insgesamt können Frauen auf drei Arten zum Orgasmus kommen. 

• Vaginaler Orgasmus: Die Stimulation der Vagina führt zum vaginalen Orgasmus. Geheimtipp für einen vaginalen Höhepunkt ist eine Stimulation des G-Punktes. Dabei passiert am ehesten eine weibliche Ejakulation (ähnlich dem Samenerguss oder der Ejakulation beim Mann, eine Flüssigkeit, die bei Stimulation der Zone rund um die Harnröhre erzeugt wird).
• Klitoraler Orgasmus: Die Klitoris ist besonders empfindsam und lässt sich beim Vorspiel und beim Geschlechtsverkehr stimulieren. Klitorale Höhepunkte sind einfacher zu erreichen.
• Analer Orgasmus: Frauen besitzen keine Prostata, doch in der richtigen Position stimuliert der Penis indirekt den G-Punkt.

Meistens erleben wir klitorale Orgasmen. Ein Höhepunkt durch alleinige Penetration passiert nur wenigen (etwa 30 Prozent). Die Höhepunkte werden von den Frauen unterschiedlich erlebt und es dauert auch verschieden lange, bis sie kommen. Klitoral wird als blitzartig beschrieben, während sich der vaginale Orgasmus von innen heraus ausbreitet. Auch sind Kontraktionen der Muskel im äußeren Drittel der Vagina, dem Uterus und dem Anus spürbar. Die weibliche Ejakulation passiert eher selten. Was viele zudem nicht wissen: Sind wir am Gipfel der Lust, ist unser Gehirn aktiver als zu jeder anderen Zeit.

Wie komme ich in vier Phasen zum Orgasmus?

Insgesamt erleben wir auf dem Weg zur sexuellen Befriedigung vier Phasen. 

1. In der Erregungsphase bereitet sich der Körper vor. Berührungen und Küsse setzen uns unter Spannung. Die Vagina wird feucht und die Brustwarzen größer. Außerdem schwillt die Klitoris an und wird leicht stimulierbar. Der Puls wird schneller und die Muskeln kontrahieren sich. Tipp: Durch Anspannen der Beckenbodenmuskulatur steigt die Erregung! Beim Mann zeigt sich Erregung durch eine Erektion.
2. In der Plateauphase bleibt die sexuelle Anspannung die ganze Zeit aufrecht. Die Klitoris zieht sich zurück und lässt sich nur noch indirekt stimulieren. Die Scheide wird stärker durchblutet und zieht sich zusammen, sodass der Penis fest umschlossen wird. Dieser Muskelring, auch als Orgastische Manschette bezeichnet, lässt sich bewusst steuern. Gerade er kann bei Anspannung das Gefühl für beide intensiver machen und den weiblichen Orgasmus herbeiführen.
3. Auf den Orgasmus läuft alles hinaus. Die sexuelle Spannung entlädt sich. Beim Mann kommt es zur Ejakulation (Samenerguss). Bei der Frau kontrahieren sich Vagina und Gebärmutter schnell. Frauen haben eher ein Problem, diese Phase zu erreichen.
4. In der Rückbildungsphase tritt erst einmal ein Gefühl der Entspannung ein. Die Erektion klingt ab, der Penis erschlafft. Auch die Schamlippen schwellen ab und die Muskeln entspannen sich.

Fakt ist: Hier wird es immer einen Unterschied zwischen den Geschlechtern geben, denn der männliche Orgasmus passiert häufiger. 80 Prozent der Männer kommen immer (meist mit Samenerguss), während Studien besagen, dass nur 30 Prozent der Frauen regelmäßig einen sexuellen Höhepunkt erleben. Anders sieht es aus beim Thema Multipler Orgasmus. Hier sind wir klar im Vorteil, da dieser durch den Samenerguss verhindert wird.

Multipler Orgasmus: So klappt's!

Multiple Orgasmen können laut Forschern nur Menschen des Plateautyps erreichen. Nach dem Orgasmus bleibt ihre Erregung aufrecht, während beim Peaktyp die Erregungskurve stark fällt. Er braucht einige Minuten, um wieder in Stimmung zu kommen.

Wie aber können Männer multiple Orgasmen erreichen? Für Männer ist ein trockener Orgasmus (ohne Ejakulation) notwendig, um ein Erschlaffen des Penis zu verhindern. Spannt sie im richtigen Moment die Beckenbodenmuskeln an, wird sein Samenerguss unterdrückt und die nächste Runde und damit auch ein multipler Orgasmus kann kommen. Auch beim Problem des vorzeitigen Samenergusses ist diese Technik hilfreich, jedoch erfordert ein trockener Orgasmus ein wenig Übung.

Mythos G-Punkt

Männer sammeln Informationen, um ihre Chancen auf einen multiplen Orgasmus zu erhöhen. Das Ergebnis ist jedoch nicht immer das, was erwartet wird. Schon früh fand dabei die "Gräfenberg-Zone" (G-Punkt) Beachtung als Ursache des sexuellen Hochgefühls.

Die besonders erogene Zone ist der Gegenpool zur Prostata. Laut Forschern liegt sie fünf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt zwischen der Vorderwand und der Harnröhre. Als Technik, um sie intensiv sexuell zu stimulieren, empfehlen wir die "Komm her"-Bewegung. Tipp: In der Reiterposition ist die Chance auf eine Stimulation beim Geschlechtsverkehr hoch.

Untersuchungen ergaben, dass die Stimulation dieser Zone die Absonderung eines Sekretes (nicht Urin) - auch als weibliche Ejakulation bekannt - herbeiführt. 

Orgasmusstörung: Woran liegt's?

Trotz großer Lust und intensiven Gefühlen passiert manchmal einfach nichts. Stress und hoher Druck können Orgasmusstörungen verursachen. Meist ist eine medizinische Behandlung jedoch überflüssig. Natürlich können auch krankheitsbedingte Störungen wie etwa Multiple Sklerose vorliegen. MS kann etwa auch Probleme beim Ejakulieren hervorrufen. 

Eine große Rolle spielt in jedem Fall der eigene Körper. Fühlt man sich unwohl in seiner Haut, spürt dies der Partner. Auch die Liebe ist Studien zufolge Grundlage eines erfüllten Sexuallebens. 

Auch Männer verspüren Druck. Viele leiden zum Beispiel an praecox (auch als vorzeitiger Samenerguss bezeichnet) und schämen sich, mit ihrem Urologen über die Symptome zu sprechen. Der Arzt könnte je nach Diagnose mit Medikamenten oder medizinische Behandlungen das frühe Ausstoßen des Ejakulats unterbinden. Doch ab wann spricht man von vorzeitig? Generell ist die Definition so, dass es ein vorzeitiger Samenerguss dann ist, wenn zwischen dem Eindringen in die Scheide bis zum Ejakulieren des Spermas weniger als eine Minute liegt. Hier sei jedoch vor allem Jungen gesagt, dass ein vorzeitiger Samenerguss - vor allem zu Beginn des Entdeckens der Sexualität - völlig normal ist. In Wahrheit hatte beinahe jeder im Laufe des Lebens einen und es erfordert hier einfach ein bisschen Übung.

Auch ein unerfüllter Kinderwunsch setzt Paare unter Druck und lässt sie an der Qualität der Spermien zweifeln.

Eigentlich reicht es meist, sich einfach fallen zu lassen und entspannt den Moment der Erotik zu genießen. Und sollte Frau einmal nicht kommen, nicht gleich verzweifeln. Nicht jedes Mal ist gleich gut und immer dasselbe zu erleben, wäre auch langweilig.