Eins mit sich und der Welt sein: Was ist Tantra?
Die Tantra-Lehre ist eine indische Philosophie, die eng mit dem Yoga verbunden ist. Ziel von Tantra ist es, wie bei jeder philosophischen Richtung, sich, die Menschen und die Welt zu verstehen, um ein glückliches Leben führen zu können. Im Gegensatz zu anderen Yoga-Richtungen oder Religionen, die Erleuchtung und Erkenntnis mithilfe von Askese erreichen möchten, ist Tantra eine sinnliche Ausrichtung, die das Sexuelle als wichtigen Teil des Lebens schätzt.
Der menschliche Körper mit all seinen Sinneswahrnehmungen ist beim Tantra ein nützliches Instrument, um sich und andere im Leben besser zu erfahren. Kommen die wichtigen Energiepole – Shiva und Shakti, die männliche und die weibliche Energie – zusammen, kann die Kundalini-Energie (die individuelle Energie) erwachen. Übersetzt bedeutet Tantra so viel wie „Gewebe“, „Netz“ oder eben „Einheit“. Sex, also die Energie zwischen zwei Menschen spielt beim Tantra keine untergeordnete Rolle, in erster Linie geht es aber darum, eins mit dem Flow des Universums zu werden und die beiden Pole, die wir alle in uns tragen, zu vereinen.