Unterschiedliche Atemtypen: Die Entdeckung von Erich Wilk
Nun gibt es einen wesentlichen Faktor, der entscheidend mitbestimmt, ob wir vom Praktizieren bestimmter Atem- und Körperübungen auch voll profitieren: Der spezifische Atemtyp, zu dem wir gehören.
Das Thema der Atemtypen wurde in der europäischen Kultur zwar bereits im antiken Griechenland behandelt, doch über die damaligen Erkenntnisse und daraus resultierenden Methoden liegen nur unvollständige Aufzeichnungen vor. Ein begabter Violinist namens Erich Wilk entdeckte die zwei fundamentalen Atemtypen während seiner dreijährigen Kriegsgefangenschaft in Nordafrika im 2. Weltkrieg.
Er beschrieb den Einatmer oder lunaren Typen, der die Einatmung aktiv generiert und die Ausatmung passiv geschehen lässt, sowie den Ausatmer oder solaren Typen, der aktiv ausatmet und die Einatmung passiv geschehen lässt. Einatmer können mehr körperliche Kraft während der Einatmung generieren, Ausatmer entsprechend bei der Ausatmung. Diese Veranlagung bleibt laut Erich Wilk ein Leben lang bestehen. Erich Wilk begründete das System der Terlusollogie, das Menschen darin schult, ihrem Atemtyp entsprechend Atmung, Körperhaltung, Bewegung und andere Lebensaspekte zu gestalten. Unter klassischen Sängern ist die Terlusollogie recht gut bekannt, weil die Berücksichtigung des Atemtyps in der Ausbildung der Stimme sehr hilfreich ist. Generell ist es mein Eindruck, dass dieses wertvolle Wissen im Vergleich zu vielen anderen Konzepten in der ganzheitlichen Gesundheitspflege noch längst nicht die gebührende Verbreitung gefunden hat.