Warum gibt es Frühjahrsmüdigkeit?
Es ist wichtig festzuhalten, dass Frühjahrsmüdigkeit keine Krankheit, sondern eine Reaktion auf die Veränderungen in der Natur ist.
Die Ursachen liegen also in der Natur und nicht direkt am Menschen. Wir müssen uns vor Augen halten, dass das Leben in gemäßigten Klimazonen eine laufende Anpassung an unterschiedlichste Situationen erfordert. Pflanzen können sogar ein spezielles Protein bilden, das sie auf den „Frühlings-Modus“ umstellt. Mensch und Tier passen ihren Körper an und regulieren ihren Stoffwechsel und führen auch eine Umstellung ihres Hormon-Spiegels in Einklang mit den äußeren Gegebenheiten wie zum Beispiel Licht und Temperatur durch. Bedenken wir doch nur, was es für unseren Körper bedeutet, dass die Temperaturen zwischen den Jahreszeiten in unseren Breitengraden bis zu 60 Grad differieren können.
Das ist im Prinzip sehr positiv, weil es Körper und Geist wachhält. Es ist letztlich ein Kennzeichen des Lebens schlechthin, dass sich der Organismus sehr flexibel und effizient an wechselnde äußere Gegebenheiten anpassen kann. Gerade in den Übergangszeiten zum Winter und Sommer, also Frühjahr und Herbst, sind die Anforderungen an die Adaptionsfähigkeit besonders groß. Wobei das Frühjahr als Zeit des Erwachens noch einmal anstrengender ist.
Im Winter halten auch wir Menschen eine Art „Mini-Winterschlaf“. Dabei ist unsere Kern-Temperatur niedriger als im Sommer und in der Folge wird der Stoffwechsel heruntergefahren. Das gilt auch für die Gehirn-Botenstoffe Serotonin und Dopamin.