Stiller Reflux ist eine Art von Sodbrennen, die man als Betroffener kaum oder überhaupt nicht spürt. Der stille Reflux kommt häufig ohne das säureassoziierte Symptom Sodbrennen aus. Oftmals ist der stille Reflux ein Zufallsbefund. In der Regel wird dieser erst festgestellt, wenn bei einem Hals-Nasen-Ohrenarzt Refluxspuren im Rahmen einer Kehlkopfuntersuchung festgestellt werden. Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Husten oder Räuspern können auf eine Refluxkrankheit hinweisen. Die Symptome einer stillen Erkrankung sind jedoch recht unspezifisch. Der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre führt zu einem klassischen Sodbrennen, zum Beispiel nach dem Genuss von Alkohol, einem üppigen Essen oder aus anderen Gründen.
Liegt man dann abends im Bett, macht sich ein schmerzhaftes Brennen in der Brust breit. Beim stillen Reflux steigt die Magensäure in Form kleinster Tropfen bis zum Rachen auf und reizt dort die Atemwege, Stimmbänder und den Kehlkopf. Die Beschwerden zeigen sich dann oft direkt morgens nach dem Aufstehen.
Stiller Reflux: Was ist das?
Die Magensäure fließt vom Magen in die Speiseröhre, wenn die Produktion dieser ein normales Maß überschreitet. Aber auch wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre geschwächt ist, kann die Säure zurückfließen. So gelangt Inhalt aus dem Magen in die Speiseröhre. Das Problem dabei ist, dass die Schleimhaut der Speiseröhre nicht vor der Magensäure geschützt ist, sodass dadurch Entzündungen und Schmerzen entstehen.
Beim stillen Reflux ist die Problematik dieselbe, jedoch empfindet der Betroffene keine Schmerzen. Sie sollten insbesondere auf die Ernährung bei stillem Reflux achten, da diese direkte Auswirkung auf die Produktion der Magensäure hat. So können Sie durch eine Nahrungsumstellung bereits gute Ergebnisse erzielen und den Reflux stoppen.
Stiller Reflux: Symptome erkennen
Bei einer stillen Refluxerkrankung sind die Symptome sehr unspezifisch. So kann ein chronischer Husten entstehen, Heiserkeit oder ein Kloßgefühl im Hals. Aber auch Rachenentzündungen oder ein Räusperzwang gehören dazu. Langfristig können sogar Atemprobleme oder ein Asthma auftreten. Ebenso sind wiederkehrende Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, vermehrte Schleimbildung und eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung Symptome eines stillen Reflux. Die Syndrome treten dabei oft nicht gemeinsam auf und können immer wieder wechseln.
Beschwerden und Risiken bei stillem Reflux
Sodbrennen, von dem man nichts mitbekommt, mag zunächst eher ungefährlich klingen, allerdings wird schnell auch klar: Spüren Sie diesen Reflux nicht, dann wird auch in der Regel nichts dagegen unternommen. Ohne eine Kontrolle oder Behandlung vom Arzt können schnell Folgeerkrankungen auftreten. Unter anderem kann es zu einer Speiseröhrenentzündung kommen, es entstehen Geschwüre oder Blutungen, Vernarbungen, starke Beschwerden beim Schlucken oder sogar Speiseröhrenkrebs.
Diagnose per Magenspiegelung und pH-Metrie
Ob ein stiller Reflux vorliegt, lässt sich bei einer Magenspiegelung erkennen. Direkt am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen ist die Schleimhaut gerötet und wund. Zudem wird eine sogenannte Ph-Metrie durchgeführt, dabei schiebt der behandelnde Arzt eine kleine Sonde von der Nase in den Rachen. Diese misst einen Tag lang den Säurewert und gibt Hinweise, ob Gase aus dem Magen aufsteigen.
So lässt sich ein nicht bemerkter Reflux kenntlich machen, selbst wenn dieser in einer Magenspiegelung nicht diagnostiziert wurde. Es gibt auch Fälle, in denen die Säure nicht aus dem Magen kommt, sondern direkt in der Speiseröhre entsteht. Dort wächst dann eine heterotype Magenschleimhaut, welche Magensäure produziert. Diese kann jedoch ohne Probleme entfernt werden.
Pepsine: Magenenzyme als mögliche Ursache
Bestimmte Magenenzyme, die sogenannten Pepsine, können gemeinsam mit der Magensäure als Gas über die Speiseröhre hinaufsteigen, bis in den Kehlkopf und Rachen. Dort dringen Sie in die Zellen der Schleimhäute ein. Im Kehlkopf kann ein saures Milieu entstehen, zum Beispiel durch falsche Nahrung. Dann werden die Pepsine aktiviert, welche die Schleimhäute im Kehlkopf zersetzen. Der Einfluss dieser Enzyme ist jedoch bei jedem Patienten unterschiedlich.
Medikamente und richtige Ernährung bei Reflux
Stiller Reflux wird genau wie Sodbrennen behandelt. Es werden sogenannte Protonenpumpenhemmer verschrieben, welche dafür sorgen, dass im Magen weniger Säure produziert wird. Damit das Problem dauerhaft in den Griff bekommen werden kann, kommt es insbesondere auf die richtige Ernährung an. Es sollte möglichst viel Eiweiß, wenig Süßigkeiten und eher kleinere Mahlzeiten verzehrt werden. Genauso gilt es, Übergewicht zu vermeiden und nicht zu spät am Abend zu essen.