Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag enthält nur allgemeine Hinweise und dient ausschließlich zu allgemeinen Informationszwecken. Die Informationen stellen keine konkrete Empfehlung dar und dienen keinesfalls als Grundlage für eine Selbstdiagnose! Jedenfalls ist der Rat eines fachkundigen Arztes einzuholen.
Ungefähr zwei Millionen Menschen in Deutschland sind von Schuppenflechte (Psoriasis) betroffen. Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung betrifft Männer und Frauen gleichermaßen. Doch was ist Schuppenflechte überhaupt, welche Formen der Krankheit gibt es und wie sieht die Behandlung heute aus?
Inhalt:
Schuppenflechte oder Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, bei der sogenannte Plaques auftreten. Diese schuppigen Hautveränderungen gehören zu den typischen Merkmalen der „Pso“.
Schuppenflechte lässt sich noch nicht heilen. Allerdings kann sie inzwischen gut behandelt werden. Eine dauerhaft erscheinungsfreie Haut ist heute in vielen Fällen erreichbar. Das bedeutet, dass die Plaques nicht oder nur kaum sichtbar sind und auch andere Folgen der Erkrankung möglichst weit zurückgedrängt werden können.
Schuppenflechte ist nicht ansteckend. Zu den häufigsten Formen der Psoriasis zählt die Psoriasis vulgaris oder Plaque-Psoriasis. Sie äußert sich unter anderem durch die typische Bildung von Plaques.
Die Plaques entstehen, weil sich die Haut viel zu schnell erneuert. Dafür sind mehrere Faktoren zuständig.
Eine Schuppenflechte entsteht durch eine Überreaktion des Immunsystems. Die Entzündung wird durch eine übersteuerte Abwehrreaktion von Immunzellen, Botenstoffen und anderen Faktoren hervorgerufen.
Weil das Immunsystem auf Fehlalarm programmiert ist, wird die Entzündung immer weiter vorangetrieben. Eine der Folgen dieses Fehlalarms ist der beschleunigte Erneuerungsprozess der Haut.
Die genauen Ursachen für diese Fehlleitung des Immunsystems sind noch immer nicht geklärt. Man glaubt, dass es bei dieser chronischen Hauterkrankung sowohl eine genetische Veranlagung als auch einen Auslöser bzw. Trigger für einen Ausbruch der Psoriasis braucht.
Dazu zählen etwa:
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Die Psoriasis vulgaris oder Plaque-Psoriasis ist die häufigste Form. Sie tritt bei mehr als 80 % der Betroffenen auf. Diese Art zeichnet sich durch die typischen Symptome, die geröteten und schuppenden Bereiche der Haut und der Kopfhaut, aus. Sie sind münz- bis handtellergroß und scharf begrenzt und können oft gleichmäßig auf beiden Körperhälften verteilt auftreten. Sie können überall am Körper erscheinen, sind aber häufig auf der Kopfhaut, der Außenseite der Ellbogen, an den Händen, der Steißbeinregion, der Außenseite der Knie oder an den Füßen zu finden. Meist sind neben dem Körper auch die Nägel betroffen.
Je nach Anzeichen, Verteilung und Größe der Plaques kann die Schuppenflechte verschiedene Manifestationen annehmen. Dazu zählen unter anderem die Nagel-Psoriasis sowie die Psoriasis-Arthritis.
Sind auch die Nägel von der Psoriasis betroffen, spricht der Arzt von einer Nagelpsoriasis. Mehr als 40 % der Menschen, die an Schuppenflechte leiden, haben auch Nagelpsoriasis.
Finger-, aber auch Fußnägel können davon befallen sein, wobei sich die Psoriasis an den Nägeln meist als gelbliche Verfärbung oder punktförmige Einbuchtung im Nagel zeigt. Bei manchen Formen kann es auch zur Ablösung der Nägel kommen.
Bei der Schuppenflechte hat man eine hohe Verbindung zwischen Psoriasis-Arthritis und einer Nagel-Psoriasis beobachtet. Beinahe 80 % der Menschen mit einer Psoriasis-Arthritis haben auch Schuppenflechte an den Nägeln.
Bei dieser Form der Erkrankungen kommen zusätzlich zu den Hautveränderungen auch noch Probleme wie Entzündungen der Gelenke. Die PsA oder Arthritis psoriatica kann lange unerkannt bleiben. Eine Nagel-Psoriasis kann deshalb oft ein Hinweis auf eine nicht entdeckte Psoriasis-Arthritis sein.
Die Entzündungen der Gelenke beginnen meist in den kleinen Gelenken, wie an den Fingern oder Zehen. Genau wie bei der Psoriasis vulgaris können bei den Betroffenen auch die typischen Anzeichen wie Plaques und unangenehmer Juckreiz auftreten. Eine frühe Diagnose ist hier ganz besonders wichtig, da durch eine frühzeitige Therapie der langsame Knorpel- und Knochenabbau bei einer Psoriasis-Arthritis verhindert werden können.
Ärzte geben den Schweregrad der Psoriasis mit dem sogenannten PASI-Wert (Psoriasis Area and Severity Index) an. Unabhängig von der Ursache der Krankheit kann dieser Wert zwischen 0 und 72 sein. Bei einem PASI-Wert von 10 oder mehr liegt eine mittelschwere und schwere Psoriasis vor. Experten diskutieren als Therapieziel gerade einen Wert von 3 oder weniger. Eine dauerhaft erscheinungsfreie Haut ist Ziel der Behandlung, auch wenn es nicht von jedem Patienten erreicht werden kann.
Ebenfalls wichtig für die Einteilung des Schweregrads ist der DLQI (Dermatology Life Quality Index). Über einen standardisierten Fragebogen mit Punktesystem soll die Beeinträchtigung der Lebensqualität der Betroffenen ermittelt werden. Die zehn Fragen befassen sich mit dem Einfluss in verschiedenen Bereichen des Lebens, wie etwa der Freizeitgestaltung, der Kleiderwahl, dem sozialen Umgang oder dem Berufsleben. Je höher die erreichten Punkte sind, desto mehr nimmt Schuppenflechte Einfluss auf das Leben.
Mehr als 98 % der Betroffenen berichten etwa, dass durch die Schuppenflechte ihr Gefühlsleben beeinträchtigt ist. Mehr als 70 % bemerken Auswirkungen auf das Familienleben und mehr als 60 % fühlen sich in ihrem beruflichen Leben durch die Schuppenflechte eingeschränkt. Für 21 % ist die Schuppenflechte bei Schule und Ausbildung hinderlich und ca. 17 % fühlen sich durch die Erkrankung nicht wohl in ihrem Sexualleben. Deshalb ist eine adäquate Behandlung mit dem Ziel einer erscheinungsfreien Haut, aber auch die Therapie von eventuellen Begleiterkrankungen besonders wichtig für die Betroffenen.
Therapieerfolge bei Psoriasis verbessern sich ständig. Deshalb sollten sich Betroffene mit Psoriasis unbedingt offen mit dem Hautarzt beraten und ein gemeinsames Therapieziel für die Erkrankung festlegen.
Menschen, die von Schuppenflechte betroffen sind, sprechen oft nicht gerne darüber, wie Psoriasis ihre Psyche und ihre Gefühlswelt beeinträchtigt. Zu sehr sind die Betroffenen mit Scham behaftet. Die Gefahr, sich selbst durch Isolation auszugrenzen, um vor unangenehmen Blicken oder besorgten Fragen verschont zu werden, ist groß. Dennoch kann es eine erhebliche Erleichterung bringen, sich mit anderen Betroffenen oder dem Hautarzt austauschen zu können.
So kann nicht nur das Gefühl, nicht alleine zu sein, die emotionale Anspannung verbessern, sondern auch der Austausch mit anderen Betroffenen über Erfahrungen ist eine große Unterstützung im Alltag. Verstanden zu werden kann Kraft geben und helfen, durch die Herausforderungen, die Psoriasis mit sich bringt, stärker zu werden und den Alltag, den Umgang mit anderen sowie das Berufsleben leichter zu schaffen.
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