Eine Fehlgeburt ist für Paare, die sich ein Kind wünschen, oft eine Belastungsprobe. Kommt es häufiger zum Verlust der Schwangerschaft, sollte man mögliche Ursachen unbedingt abklären lassen. Der Weg zum gesunden Kind führt dann am besten über einen Facharzt oder ein Kinderwunschzentrum. Mit ausgeklügelten Methoden und ausgereiften Möglichkeiten zur Behandlung wurden bereits auch nach wiederholten Fehlgeburten viele Schwangerschaften möglich gemacht.
Wie häufig sind wiederholte Fehlgeburten?
Laut WHO erleiden zehn Prozent aller Paare im gebärfähigen Alter wiederholte Fehlgeburten, die auch habituelle Aborte (Abortus habitualis) genannt werden.
Wiederholte Verluste einer Schwangerschaft sollten bei einem bestehenden Kinderwunsch unbedingt abgeklärt werden. Denn die Ursache solcher habituellen Aborte kann vielfältig sein. In den meisten Fällen ist die Fehlgeburt genetisch bedingt. Man vermutet sogar, dass siebzig Prozent der befruchteten Eizellen abgehen, die meisten von ihnen jedoch unbemerkt noch vor dem Ausbleiben der ersten Periode. Es kommt hier meist zu keinen Blutungen. Es kann daher sein, dass es keine Frau gibt, die nicht wissentlich oder unwissentlich eine Fehlgeburt erlitten hat.
Neben genetischen Ursachen bedingen oft auch Einnistungsstörungen des Embryos die Fehlgeburten. Sobald sich der Embryo einnistet, ist der Schwangerschaftstest positiv. Allerdings enden auch diese Schwangerschaften zu fast einem Drittel als Abort, oft auch in solchen Fällen, ohne dass es zu Blutungen kommt. Bei den noch bestehenden Schwangerschaften erleiden bis zu zehn Prozent der Frauen noch bis zur zwölften Schwangerschaftswoche einen Abort. Diesen Abortus nennt man auch Früh-Abortus. Ein Spät-Abortus passiert hingegen erst nach der zwölften Schwangerschaftswoche. In dieser Zeit hat sich die Frau auf die Schwangerschaft eingestellt.
Welche Ursachen für einen Abortus gibt es?
Eine Frau, die zwei oder mehr Fehlgeburten erlitten hat, gehört bereits zur Risikogruppe. Sie sollte die Ursachen und Risiken für eine Fehlgeburt genau abklären. Diese können vielfältig sein:
- Oft findet sich bei einem der Partner eine genetische Ursache, die einen Abortus oder eine Fehlgeburt begünstigt.
- Auch Infektionen können eine Fehlgeburt einleiten.
- Auch im Rahmen einer Kinderwunsch-Behandlung können Fehlgeburten auftreten. Wenn der Embryo während der Therapie transferiert wird und sich nicht einnistet, spricht man bereits von einem Abort oder einer Fehlgeburt.
- Ein wichtiger Faktor für das Gelingen einer Schwangerschaft ist das Alter der Frau. Das Risiko einer Fehlgeburt steigt mit zunehmendem Alter, da die Qualität der Eizellen im Lauf der Zeit sinkt und damit auch die genetischen Voraussetzungen für eine Schwangerschaft.
Welche Ursachen für Einnistungsstörungen gibt es?
Die Einnistungsstörungen des Embryos und daraus resultierende wiederholte Fehlgeburten können unterschiedlichste Ursachen haben.
Bietet die Gebärmutter beispielsweise anatomisch nicht genug Platz oder ist sie hormonell nicht bereit dazu, drohen ebenfalls habituelle Aborte. Dazu können in der Schleimhaut der Gebärmutter Zellen vorhanden sein, die eine Einnistung des Embryos verhindern und damit zu einem Abortus führen.
Wie kann man wiederholten Fehlgeburten vorbeugen?
Neben den körperlichen Strapazen gibt es im Fall eines Abortus enorme psychische Belastungen. Eine weitere drohende Fehlgeburt oder die Angst, überhaupt nicht (mehr) schwanger zu werden, erzeugen oft einen großen Druck. Eine Abklärung und genaue Erforschung der Ursachen für wiederholte Fehlgeburten kann hier dabei helfen, doch noch schwanger zu werden und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.
Kinderwunschzentren können als Gegenmaßnahme für wiederholte Fehlgeburten aber einiges tun. Zum einen kann das Blut analysiert werden, aber auch die Gebärmutter und ihre Schleimhaut sollten genauestens untersucht werden. Auch Auffälligkeiten bei der Blutgerinnung oder Störungen des Immunsystems, die ebenfalls zu Fehlgeburten führen können, sollten durchleutet werden.
Sind alle Faktoren abgeklärt, können Maßnahmen und Behandlungen darauf zugeschnitten werden und damit zukünftig eventuell drohende Fehlgeburten verhindert werden. Die meisten Abklärungen können ambulant erfolgen. Nur bei der Gebärmutterspiegelung sollte man ein bis zwei Tage Aufenthalt in einem Kinderwunschzentrum einplanen.
Sind organische Faktoren ausgeschlossen, ist jede Schwangerschaft immer wieder einzeln zu betrachten. Selbst wenn davor Fehlgeburten passiert sind, kann jede Schwangerschaft wieder zu einem gesunden Kind führen.
Wann sollte man sich bei Kinderwunsch an einen Arzt wenden?
Oft kommen Paare relativ spät ins Kinderwunschzentrum. Paare ab 30 Jahren, die sich ein Kind wünschen und bei denen die Schwangerschaft nicht innerhalb von einem Jahr geklappt hat, sollten sich aktiv an einen Facharzt wenden. Je früher sich die Paare beispielsweise an ein Kinderwunschzentrum wenden, desto besser stehen die Chancen auf eine Schwangerschaft.
Die gute Nachricht: Auch wenn Faktoren und Ursachen vorliegen, die habituelle Aborte begünstigen, sind eine Schwangerschaft und ein gesundes Kind nicht ausgeschlossen. Werden Störungen oder Ursachen gefunden, die einer Behandlung zugeführt werden können, so sind die Frauen auf jeden Fall in der Lage, schwanger zu werden und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.